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3 Fragen an … Yared Dibaba

3 Fragen an … Yared Dibaba

Der Fernseh- und Radiomoderator Yared Dibaba studierte nach seiner Kaufmannsausbildung Schauspiel und Musik.

vonJan-Hendrik Maier,

Was ist Ihre früheste Erinnerung an klassische Musik?

Yared Dibaba: Mit vier Jahren habe ich Blockflöte gespielt, später hatte ich Gitarrenunterricht. Zuhause lagen neben den Gospel-, Jazz- und Bluesplatten meines Vaters, einem großen Musikfan, auch solche mit Händels „Wassermusik“ und den „Brandenburgischen Konzerten“ herum. Die waren aber lange nicht mein Fall. Erst als ich mit achtzehn Jahren Bachs C-Dur-Präludium auf dem Klavier gespielt habe, bin ich mit dem Herzen so richtig in der Klassik angekommen. Heute bin ich großer Bach-Fan, kann mich aber auch an den Impressionisten, an Schönberg und Strawinsky satthören. Ich sehe in dieser ­Musik immer etwas Meditatives und zugleich Spannendes.

Sie hatten klassischen Gesangsunterricht, treten mit eigenem Shantychor auf und moderieren Konzerte. Wo sehen Sie Ihre musikalische Heimat?

Dibaba: Funk, Soul, Jazz und Pop kann ich gut singen und darstellen. An Klassik habe ich mich versucht, aber das können andere besser. Ich nehme jedoch die beeindruckende Präzision mit, mit der viele Orchestermusikerinnen und -musiker in einem Moment etwas erschaffen, was für die Ewigkeit ist. Klassik ist keine artifizielle, von der Realität abgehobene Musik, sondern sehr lebensnah. Ihr fühle ich mich verbunden.

Könnte Klassik auf Plattdeutsch funktionieren?

Dibaba: Ich glaube, ja! Carl Orff griff in den „Carmina Burana“ auf altdeutsche Texte zurück, das hätte auf Plattdeutsch bestimmt auch geklappt. Ich finde Platt sogar viel schöner als Hochdeutsch, um Emotionen zu zeigen.

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