Als 1987 das Opernhaus in Frankfurt brannte, standen alle Beteiligten auch vor einem logistischen Problem: Wo sollte der Betrieb jetzt stattfinden? Schnell wurde das Schauspielhaus als Interimsquartier festgelegt, doch dafür musste das Schauspiel ausweichen. Die Wahl fiel auf das 1979 stillgelegte Bockenheimer Depot. So wurde die ehemalige Werkstatt der Straßenbahn Frankfurt in ein Theater umgebaut. Auch nachdem die Oper 1991 wiedereröffnet wurde, nutzte man das Bockenheimer Depot weiterhin für Gastspiele. Heute ist es eine feste Spielstätte der Oper und des Schauspiels.
In diesem Monat sind sogar gleich zwei Opern an einem Abend im Bockenheimer Depot zu erleben: Gian Carlo Menottis „The Medium“ und Bruno Madernas „Satyricon“. Menottis Musiktheater über die Seherin Madame Flora, die wenig von Übernatürlichem hält, bis sie selbst damit konfrontiert wird, brachte dem italienisch-amerikanischen Komponisten den internationalen Durchbruch. Im Gegensatz dazu stellt Maderna in „Satyricon“ Szenen aus dem antiken Rom in sechzehn unabhängigen Nummern denen der heutigen Zeit gegenüber.
(Irem Çatı)