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Rezension Riccardo Frizza – Bellini: I puritani

Hochgesteckte Selbstreferenzen

Die wenig Belcanto-erfahrene Dresdner Philharmonie und Riccardo Frizza zeichnen ein unausgewogenes Klangbild von Bellinis letzter Oper.

vonRoland H. Dippel,

Diese Aufnahme muss sich gegen Leuchttürme der „Puritani“-Diskografie behaupten. Riccardo Frizza setzt mit der wenig Belcanto-erfahrenen Dresdner Philharmonie eine unausgewogene bis gute Leistung. Der Beginn klingt matt, später einiges weniger schwebend als Verdi-haft durchrhythmisiert. Zum großen Flow gerät die Sequenz vom Duett des ersten Aufzugs bis zu dessen Finale. Vokaler Mittelpunkt ist der in den Höhenregionen souveräne, virile, dunkel timbrierte und individuelle Lawrence Brownlee in seiner zweiten Einspielung der heimtückischen Tenor-Partie des Arturo. Lisette Oropesa dunkelt von Akt zu Akt mehr ein und glänzt mit weichen Glanztönen vor allem da, wo auch Frizza in die hier bestmögliche Nähe des Bellini-Ideals kommt. Angaben zu dieser Mischung aus Pariser und Malibran-Fassung fehlen. Insgesamt bleibt das Resultat etwas hinter den hochgesteckten Selbstreferenzen des Booklets zurück.

Riccardo Frizza
Riccardo Frizza

Bellini: I puritani

Lisette Oropesa (Elvira), Lawrence Brownlee (Arturo), Anthony Clarke Evans (Sir Riccardo), Riccardo Zanellato (Sir Giorgio), MDR-Rundfunkchor, Dresdner Philharmonie, Riccardo Frizza
EuroArts

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