Die Republik Venedig, „La Senerissima“, hatte als bedeutender Handelsplatz die materiellen Mittel, ein reichhaltiges Musikleben auszubilden, im weltlichen wie im sakralen Repertoire. So entstanden auch für die katholische Liturgie der Weihnachtszeit Werke mit prächtiger Musik: Messen, Motetten, Antiphonen, Psalmvertonungen, Sinfoniae sacrae, geistliche Madrigale. Eine Auswahl aus diesem Repertoire des 16. und 17. Jahrhunderts präsentieren jetzt das Vokal- und Instrumentalensemble Il Pomo d’oro und Giuseppe Maletto. Die Vokalisten singen wie die Engelein, glückselig, mit innerer Glut, beschwingt, in genau den richtigen frohlockenden Affekten, die sich in diesen Stücken bieten, mit ihrer lebhaften Polyphonie bis zum harmonischen Unisono. Bei Claudio Monteverdi, dem versierten Opernkomponisten, wird es dann leidenschaftlich und dramatisch. Hier zeigen die Sänger auch ihre Wandlungsfähigkeit und wache Flexibilität, wenn geradezu madrigalesk innerhalb kürzester Zeit unterschiedliche Affekte zum Ausdruck gebracht werden. Auch wundervoll: Die Wechsel von intimen Momenten hin zu breiter Prachtentfaltung, als massives Kollektiv und solistisch gestaffelt. Die Instrumentalkapelle spielt dazu einfühlsam, stimmungsvoll und farbgesättigt. Wahrlich ein prunkvoller Weihnachtsstrauß.
Natale veneziano
Werke von Schütz, Monteverdi, A. Gabrieli, G. Gabrieli, Bassano, Cavalli & Grandi
Il Pomo d’oro, Giuseppe Matteo (Leitung)
Outhere




