Wie leicht wirkt dieser Beginn der Siebten von Beethoven, gar nicht erdenschwer. Gleichzeitig aber auch nicht tändelnd, sondern ernsthaft und mit Reibungen und Härten bis in die kleinsten Violin-Akzente. Und was für eine Spannung gegen Ende der Einleitung, bis dem beschwingten Hauptthema endlich freien Lauf gewährt wird: Giovanni Antonini, herrlich eigenwilliger und überraschungsreicher Alte-Musik-Spezialist, weiß, wie er die Dramaturgie von Beethovens Sinfonie Nr. 7 – nach Romain Rolland eine „Orgie des Rhythmus“ – sinnfällig und prall wie auf einer Theaterbühne anschaulich macht. Bald wird er ein funkensprühendes Zusammenspiel entfachen, mit charaktervollen Ausflügen zwischendurch. Antoninis Interpretation von Beethovens „kleiner“ Sinfonie Nr. 8 mit ihrer subtilen Doppelbödigkeit steht dem in nichts nach. Das Kammerorchester Basel spielt die beiden Werke frisch wie am ersten Tag.

CD-Rezension Giovanni Antonini
Sinfonisches Hörtheater
Giovanni Antonini führt seine Gesamteinspielung der Beethoven Sinfonien weiter und kann mit Überraschungen, geschärften Konturen und Dramatik aufwarten
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Giovanni Antonini, geboren 1965 in Mailand, ist ein italienischer Dirigent und Flötist. Er studierte an der Civica Scuola di Musica in Mailand und am Centre de Musique Ancienne in Genf, wo er sich auf Blockflöte und barocke Traversflöte konzentrierte. 1985 gründete er…
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