Was ist das für eine Begründung, um aus dem kriminellen Lager zum bürgerlichen Leben zu konvertieren? „Man sollte entsprechend seiner gesellschaftlichen Stellung stehlen“: Zu dieser Erkenntnis gelangen die Banditen aus Jacques Offenbachs gleichnamiger Opera buffa, die letzte dieser Art des deutsch-französischen Komponisten. Eine mäßig erfolgreiche Räuberbande in Italien hat zwar die Polizisten im Griff, mit der Räubertochter, die sich zu oft von gutaussehenden Beraubten um den Finger wickeln lässt, ist ihre Profession aber wenig profitabel. Und als Hauptmann Falsacappa auf korrupte Fürsten trifft, muss er feststellen, dass es andere Disziplinen in der Kunst der Kriminalität gibt, die sich als lukrativer erweisen …
Offenbachs sozialkritische Komödie war bei seiner Premiere 1869 ein Riesenerfolg. Kein Wunder, denn das Werk sprüht vor Witz und musikalischer Raffinesse. Leider geriet das Werk mit Beginn des Deutsch-Französischen Krieges 1870 in Vergessenheit. Die Oper Frankfurt holt das Operetten-Juwel zurück auf die Bühne. (SB)
