So eine Muse kann ganz schön eifersüchtig sein. Den Dichter Hoffmann in „Les contes d’Hoffmann“ möchte sie von der Liebe abhalten. Und bei Jacques Offenbach, der diese Oper in seinen letzten Lebensjahren komponierte, tritt die Muse in einen Wettlauf mit dem Tod. Natürlich ist am Ende alles nur ein Traum, sei es in „Les contes d’Hoffmann“ oder in „Offenbachs Traum“: Die Kammeroper von Mathias Husmann ist eine Hommage an den Komponisten, der in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag gefeiert hätte, und dessen einzige „richtige“, romantische Oper.
In Sachen Aberwitz dürfte das Werk ganz in Offenbachs Sinne sein: Biografisches vermischt sich mit Fiktion, Übersinnliches mit Allzumenschlichem, und in all diesen heiteren bis skurrilen Irrungen und Wirrungen treten auch noch Olympia, Antonia und Giulietta auf – jene Mädchen, die Hoffmann schon in Offenbachs Oper den Kopf so sehr verdrehten und nun auch noch leibhaftig in das Leben des Komponisten treten. „Verdi und die Dame mit Noten“, 2016 uraufgeführt, ist „Offenbachs Traum“ das zweite Werk, das Husmann für die Hamburger Kammeroper komponierte. (Maximilian Theiss)