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Rezension Yunchan Lim – Tschaikowsky: Die Jahreszeiten

Träumend

Der junge südkoreanische Pianist Yunchan Lim deutet mit poetischem Feingefühl Peter Tschaikowskys Klangwanderung durch die Jahreszeiten aus.

vonChristoph Vratz,

Nach seinem Chopin-Album widmet sich Yunchan Lim jetzt den „Jahreszeiten“ von Peter Tschaikowsky. Binnen weniger Monate ist es die zweite Aufnahme im Universal-Katalog, nach Bruce Liu – und eine dritte tritt bald durch Daniil Trifonov noch hinzu. Lim deutet diesen Zyklus mit poetischem Feingefühl. So klingt etwa das „März“-Blatt mit dem Gesang der Lerche wie eine Nocturne. Wo Liu auf größere Direktheit setzt, taucht Lim diese Musik gekonnt ins Leicht-Milchige. Dafür gelingt Lim die September-„Jagd“ forscher, markiger. Liu setzt meist die Melodiestimme deutlicher von der Begleitung ab, Lim bindet sie sanfter ein. Das wirkt in hohem Maße intim. Oft sucht Lim innerhalb dieses Jahres-Kreislaufs den Blick nach innen, er zeigt sich nachdenklich, verletzlich, träumend. Ein Manko bleibt: Da Lim sich allein auf die „Jahreszeiten“ beschränkt, ist das Album mit rund einer Dreiviertelstunde Spieldauer arg kurz geraten.

Yunchan Lim
Yunchan Lim

Tschaikowsky: Die Jahreszeiten op. 37b

Yunchan Lim (Klavier)
Decca

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