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Rezension Michael Wenderberg – Paderewski: Manru

Faszinierend eigenwillig

Die Staatskapelle Halle und Michael Wendeberg entdecken Ignaz Paderewskis einzige Oper „Manru“ wieder, die im Ergebnis aber zu zögerlich gerät.

vonRoland H. Dippel,

Ein Teil der Zögerlichkeit bei der Entdeckung durch die Bühnen Halle ist in dieser deutschsprachigen Neueinspielung der 1911 in Dresden uraufgeführten Oper des Klaviervirtuosen und Politikers Paderewski hörbar. Das Regieteam tat sich schwer mit dem ethnischen Hintergrund der tödlichen Szenen einer Ehe. Diese eskalieren wegen verschiedener Prägungen der Frau aus einem slawischen Dorf und des Angehörigen eines Wandervolks, aber auch durch den Druck der rivalisierenden Gemeinschaften. In der Deklamation agieren Thomas Mohr und Romelia Lichtenstein viel überzeugender als im Melos. Die Staatskapelle Halle unter der Leitung von Michael Wendeberg entwickelt Skrupel bei den schwelgerischen Stellen. Dabei steht Paderewski in einer faszinierend eigenwilligen Position zwischen „Tristan“-Reminiszenzen, musikalischem Naturalismus und koloristischer Fülle. Seine einzige Oper könnte mehr interpretierende Genussfreudigkeit und Exaltation vertragen.

Michael Wendeberg
Michael Wendeberg

Paderewski: Manru (Originalfassung in deutscher Sprache)

Romelia Lichtenstein & Franziska Krötenheerdt (Sopran), Gabriella Guilfoil (Mezzosopran), Thomas Mohr (Tenor), Levent Bakırcı (Bariton), Ki-Hyun Park (Bass), Chöre der Oper Halle, Staatskapelle Halle, Michael Wendeberg (Leitung)
cpo

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