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Rezension Matthias Goerne – Schostakowitsch: Michelangelo-Suite

Facetten der Trauer

Bariton Matthias Goerne erweist sich als Idealbesetzung für Dmitri Schostakowitschs dunkle Lieder nach Texten von Michelangelo.

vonChristoph Vratz,

Rund ein Jahr vor seinem Tod schreibt Dmitri Schostakowitsch eine Suite nach Texten von Michelangelo, die um Trauer, Verlust und Tod kreisen. Kaum eine Baritonstimme dürfte für diese Facetten des Eindunkelns, des Schattierens von erdigen und düsteren Farben besser geeignet sein als die von Matthias Goerne. Das zeigt er in seiner Aufnahme mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France unter Mikko Franck eindrucksvoll, zumal er mit der russischen Sprache vertraut ist. So entsteht ein instrumental nuancenreich aufgefächerter Zyklus. Als Zentrum des Zyklus darf das Lied „Schaffen“ gelten, wo Goerne die ernüchternde Schluss-Erkenntnis nicht trotzig gestaltet, sondern in eine Bitte verwandelt. Als Kontrastwerk haben die Franzosen die Sinfonische Dichtung „Oktober“ ausgewählt. Ob fahl oder feierlich, klagend oder glitzernd – Franck verleiht dem Werk eine gut erkennbare Dramaturgie.

Matthias Goerne
Matthias Goerne

Schostakowitsch: Michelangelo-Suite op. 145a & Oktober

Matthias Goerne (Bariton), Orchestre Philharmonique de Radio France, Mikko Franck (Leitung)
Alpha

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