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Rezension Marmen Quartet – Ligeti: Streichquartette

Intensiv und nuancenreich

Prägnante Linien, treffsichere Akzente und souverän im Ausdruck: Das Marmen Quartet brilliert mit György Ligetis Streichquartetten.

vonEcki Ramón Weber,

Das britische Marmen Quartet wirft Schlaglichter auf zwei Streichquartette von György Ligeti: Das erste entstand 1953/54 in Ungarn, angesichts kommunistischer Kunstdoktrin geschrieben „für die Schublade, denn an eine Aufführung war nicht zu denken“, so Ligeti. Das zweite kam 1968, nachdem der Exilant Teil der westlichen Nachkriegsavantgarde war. Das Frühwerk mit seinem Furor, den erratisch ausgestoßenen Emotionen und heftigen Umbrüchen bringt das Marmen Quartet in prägnanter Linienführung, mit dichtem Ausdruck im Zusammenspiel, treffsicher akzentuiert und technisch souverän. Das zweite, mit der für Ligeti typischen „totalen Chromatik“ und Mikropolyfonie, loten die vier Musiker in den faszinierenden Extremen aus, gerade auch in Dynamik und Farbgebung. Dazu gibt es die Nr. 4 von Bartók von 1928, jenes Streichquartett, das Ligeti stark prägte. Auch hier wird in Intensität und Nuancenreichtum nicht nachgelassen.

Marmen Quartet

Ligeti: Streichquartette Nr. 1 „Métamorphoses nocturnes“ & Nr. 2, Bartók: Streichquartett Nr. 4

Marmen Quartet
BIS Records

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