Im Booklet stehen Erinnerungen seiner Eltern an die ersten Erkundungen Thomas Dunfords mit der Laute, die ihn innerhalb weniger Jahren zu einem Solitär auf seinem Instrument machten. Auf der letzten Seite vereinen sich alle Mitwirkenden zu einem Dank an Freundinnen und Freunde. Intimer lassen sich Gedanken, Absichten und Freude an der Musik nicht ausdrücken. Die hier inzwischen als Sopran bezeichnete Lea Desandre verschmilzt mit den anderen Stimmen und bleibt doch in Führung. Polyphonie und Soli wechseln im Genre der altenglischen Lautenlieder, welche vor Verbreitung der Alten Musik mit einem poetisch-archaischen Nimbus umgeben schienen. Durch dieses Album erhalten sie eine höchst lebhafte und intensive Vergegenwärtigung. Alle nähern sich diesen wunderschönen, dann wieder lockenden, betörenden, schmerzlichen, traumverlorenen und melancholischen Werken, als seien sie keine vor über 300 Jahren entstandenen Kulturgebilde. Ausdruck, Akzentuierungen, Emotionen und Wirkung werden nicht gesucht, sondern ergeben sich – gespeist aus hoher Kompetenz für die Gestaltungsmöglichkeiten – wie aus einem spontanen Augenblick. Man hört, dass Desandre und Dunford längst zu einem harmonischen Duo gereift sind.

Songs of Passion
Werke von Dowland & Purcell
Lea Desandre (Sopran), Thomas Dunford (Laute), Jupiter
Erato