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CD-Rezension John Adams: Doctor Atomic

Explosiv

John Adams Oper „Doctor Atomic“ ist ein Füllhorn an musikalischer Imagination und entfesselt wirkungsvoll die Illusionstricks der Musikgeschichte

vonEcki Ramón Weber,

John Adams verarbeitet in seinen Opern gerne Schlüsselereignisse des 20. Jahrhunderts. In „Doctor Atomic“ von 2005 geht es um den ersten Atombombentest in der Wüste von New Mexico im Jahr 1945. Das Libretto stammt von Regisseur Peter Sellars. Adams hat darauf eine seiner spannendsten Kompositionen geschaffen: Die Ouvertüre wie ein LSD-Rausch, reale Sounds im Finale vor Zündung der Bombe. Dazwischen ein Füllhorn an musikalischer Imagination und die gekonnte Entfesselung von Illusionstricks und Überwältigungsstrategien aus der Musikgeschichte, typisch für den Postminimalismus von Adams, der sich hier als Klangmagier erweist. Sämtliche Mitwirkende unter Leitung des Komponisten beweisen großes Format. Da flirrt und schillert es unaufhörlich in gleißenden Farben, die rhythmischen Passagen greifen wie ein Uhrwerk exakt ineinander. Das ist suggestiv von Anfang bis Ende.

John Adams: Doctor Atomic

Gerald Finley (Robert Oppenheimer), Julia Bullock (Kitty Oppenheimer), Brindley Sherrat (General Leslie Groves), Samuel Sakker (Robert R. Wilson), Andrew Staples (Captain James Nolan), Jennifer Johnston (Pasqualita), Aubrey Allicock (Jack Hubbard), BBC Singers, BBC Symphony Orchestra, John Adams (Leitung)
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