Das Gesamtschaffen von Georg Philipp Telemann ist schier ein Fass ohne Boden. Eine Auswahl zu treffen, ist schwer. Isabelle Faust und die Akademie für Alte Musik Berlin mit Bernhard Forck haben ein Album mit drei Solokonzerten, einer Sonata a tromba, einer Suite und der h-Moll-Ouvertüre vorgelegt. Gerade in dieser Ouvertüre zeigt sich, wie die Saat einer guten Einstudierung aufgehen kann: Gewichtig die Ouvertüre, drahtig die Gavotte, zärtlich die Loure, vital die „Réjuissance“, keck „La Bravoure“. Auch in den Konzerten bilden Solistin und Orchester eine Einheit, die wie blind miteinander harmonieren. Wer die Qualitäten dieser Aufnahme in Miniatur erleben möchte, dem genügen die rund 20 Sekunden der „Lilliputschen Chaconne“ in der musikalischen „Gulliver“-Adaption: Telemann hat auf engem Raum viel zu bieten. Und diese Aufnahme macht es mit Kontrasten, Wendungen, Linien, Risiko exzellent hörbar.

Telemann: Violinkonzert A-Dur „Die Frösche“, a-Moll & D-Dur, Ouvertüre-Suite, Sonate D-Dur, Suite D-Dur „Gullivers Reisen“ & Fantasie h-Moll, Quantz: Kanon e-Moll
Isabelle Faust (Violine), Akademie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck (Leitung)
harmonia mundi