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Rezension Gregor Bühl – Werke von Walter Braunfels

Lohnende Ausgrabungen

Seit den 1990er Jahren werden die Werke des Komponisten Walter Braunfels wieder neu entdeckt. Gregor Bühl und das ORF Radio-Symphonieorchester Wien verleihen seiner Musik federnden Schwung und doppelten Boden.

vonEcki Ramón Weber,

Walter Braunfels – einst so erfolgreich wie Richard Strauss, dann von den Nazis mit Berufsverbot belegt, in der Nachkriegszeit praktisch übersehen. Seit den 1990er Jahren wird er wieder neu entdeckt, aktuell seine Orchestermusik: Gregor Bühl und das ORF Radio-Symphonieorchester Wien verleihen der Ouvertüre zu Braunfels’ Oper „Don Gil von den grünen Hosen“ federnden Schwung und doppelten Boden. Das Divertimento mit zwei Saxofonen im Orchester pendelt jenseits der damaligen Jazzmode zwischen Neobarock und Tanzlokal, ein pralles Abbild der gemäßigten Moderne, mit schillernden Charakterzeichnungen und weit ausgreifenden Spannungsbögen. Ariels Gesang, inspiriert von Shakespeares Sturm, fängt Mystik und Magie ein. Die Serenade entfesselt sowohl die sinnlichen, klangmächtigen Überwältigungsstrategien als auch die himmelstürmende Sehnsucht der Spätromantik und verbindet sie mit funkenden Tanzsätzen. Lohnende Ausgrabungen.

Gregor Bühl
Gregor Bühl

Walter Braunfels: Divertimento op. 42, Vorspiel zu „Don Gil von den grünen Hosen“ op. 35/2,  Ariels Gesang op. 18 & Serenade Es-Dur op. 20

ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Gregor Bühl (Leitung)
Capriccio

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