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Rezension Gomes: Lo schiavo

Packende Entdeckung

Der Oper „Lo schiavo“ des brasilianischen Komponisten Antônio Carlos Gomes als Auseinandersetzung mit Zeitphänomenen gebührt hohe Anerkennung.

vonRoland H. Dippel,

Eigentlich müsste die Oper „Lo schiavo“ des brasilianischen Komponisten Antônio Carlos Gomes als Auseinandersetzung mit Zeitphänomenen vergleichbar hohe Anerkennung erhalten wie „La traviata“. Denn die Handlung des 1889 in Rio de Janeiro uraufgeführten Melodramma nach einem Schauspiel von Alfredo Taunay ist ein intensives Plädoyer gegen die in Brasilien erst 1888 gesetzlich aufgehobene Leibeigenschaft. Die CD, DVD und Blu-ray sind Mitschnitte der italienischen Erstaufführung aus dem um vergessene Werke bemühten Theater Cagliari. John Neschling, der in Bonn 1995 eine Einspielung von Gomes’ „Il guarany“ mit Plácido Domingo herausgebracht hatte, beweist mit einer passgenauen Besetzung auch hier, dass die Linie der italienischen Oper von Gomes‘ Lehrer Lauro Rossi bis Ponchielli zu Unrecht im Schatten der Werkgruppe um den späten Verdi und des beginnenden Verismo steht. Eine packende Entdeckung.

Sehen Sie den Trailer zu „Lo schiavo“:

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Gomes: Lo schiavo

Orchestra e Coro del Teatro Lirico di Cagliari, John Neschling (Leitung)
Dynamic

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