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Rezension Francesco Corti – The Age of Extremes

Entschlossen

Scharf, mutig und wohl überlegt präsentieren Cembalist Francesco Corti und Il Pomo d’Oro Werke aus der Zeit des empfindsamen Stils.

vonChristoph Vratz,

In die heikle Schnittstelle zwischen Spätbarock und Früh-Klassik begeben sich Il Pomo d’Oro und Francesco Corti am Cembalo. Unter dem Titel „The Age of Extremes“ vereinigt das neue Album Musik des sogenannten empfindsamen Stils, Werke von Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann Bach sowie zwei Konzerte von Georg Benda. Empfindsam im Sinne von verzärtelnd oder seicht geht es hier überhaupt nicht zu. Die Tempi sind zügig gewählt, die Artikulation erfolgt mit Schärfe und Mut zu Akzentuierung. Corti lässt, gerade in den Kadenzen, die Musik virtuos rauschen, mit viel Drive, aber auch mit Umsicht. Klar treten die teils schroffen Gegensätze in „Les Folies d’Espagne“ von C. P. E. Bach hervor. Hörenswert auch, wie Il Pomo d’Oro im zweiten Satz von Wilhelm Friedemanns d-Moll-Sinfonie die knirschenden Harmonien herausarbeitet. Eine entschlossen und überlegt interpretierte Einspielung. Kurzweilig.

Francesco Corti
Francesco Corti

The Age of Extremes
Benda: Cembalokonzerte f-Moll & h-Moll, C. P. E. Bach: Les Folies d’Espagne Wq. 118/9 & Andante c-Moll, W. F. Bach: Sinfonia d-Moll & Cembalokonzert D-Dur

Il Pomo d’oro, Francesco Corti (Cembalo & Leitung)
Arcana

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