Wahr sein, echt sein: David Geringas und Ian Fountain haben sich Hindemiths künstlerische Maxime zu eigen macht und musizieren dessen Frühwerke für Violoncello mit und ohne Klavier mit Spielfreude und ohne Sentimentalitäten. Geringas setzt in schöner Mischung auf Temperament und Intelligenz, weiß genau zu phrasieren und gekonnt zu dynamisieren. Überhaupt die rhythmische Markanz: Das Duo bleibt nicht nur stets präzise und selbst in virtuosen Läufen gekonnt gleichmäßig, ohne dabei in starre Motorik zu verfallen, vor allem gelingt es beiden immer wieder, voller Temperament und (ungestümer) Kraft den zumeist unsentimentalen und energiegeladenen Charakter dieser Musik zu treffen. Es ist eine angenehme Natürlichkeit, die diese Aufnahme auszeichnet und nicht nur der kühnen Solosonate Frische und Lebendigkeit verleiht, ohne dass die musikalische Intelligenz geopfert wird – auch wenn nur Hindemith auf Dauer schon schwere Kost ist.
CD-Rezension David Geringas
Deutsche Schwere
David Geringas setzt in schöner Mischung auf Temperament und Intelligenz, weiß genau zu phrasieren und gekonnt zu dynamisieren
David Geringas (Violoncello)
Ian Fountain
(Klavier)
Es-Dur
Auch interessant
-
Interview David Geringas
„Wir werden alle talentiert geboren“
Der Cellist David Geringas über seinen Lehrer Rostropowitsch, erfolgreiche Schüler und darüber, wie er einst auf dem elektrischen Cello Rache übte
Rezensionen
-
Rezension Lilya Zilberstein – Brahms: Sämtliche Klaviertrios
Solisten im Trio
Pianistin Lilya Zilberstein, Geiger Thomas Albertus Irnberger und Cellist David Geringas finden beim gemeinsamen Brahms-Spiel tiefe Emotionen.
-
CD-Rezension David Geringas
Geburtstagsgeschenk
Die CD zum runden Jubiläum präsentiert David Geringas als Erbe der russischen Schule und der Romantiker
-
CD-Rezension David Geringas
Es war einmal…
Rar sind sie geworden, diese CD-Glücksfälle, wo alles ineinander greift: Werkauswahl, Interpretation, das Miteinander der Musiker und selbst das Booklet. Und so hat dieses Duo-Album wahrlich etwas Märchenhaftes, und zwar nicht allein, da David Geringas und Ian Fountain sich Werken aus Böhmen und Mähren widmen, denen allesamt Märchenstoffe zugrunde liegen,…
Aktuelle Rezensionen
-
Rezension Mirga Gražinytė-Tyla – Back to Nature
Klangrausch aus Litauen
Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla bricht mit Werken von Mikalojus Konstantinas Čiurlionis eine Lanze für die Kunstmusik ihrer litauischen Heimat.
-
Buchrezension: María Isabel Sánchez Vegara – Ludwig van Beethoven
Ganz viel Musik im Kopf
María Isabel Sánchez Vegara erzählt in ihrem neuen Kinderbuch vom kleinen Komponisten Ludwig van Beethoven.
-
Rezension Zehetmair Quartett – Brahms: Streichquartette
Aus der Sphäre
Das Zehetmair Quartett durchdringt Johannes Brahms’ Streichquartette bis ins kleinste Detail und fasziniert mit abwechslungsreicher Klangrede.
Anzeige
Audio der Woche
Bach trifft Brahms – J. S. Bach-Stiftung auf historischen Instrumenten der Brahms-Zeit
Mit der reizvollen Kombination aus Bachs Kantate BWV 27 und Brahms’ Ein deutsches Requiem spannt diese elektrisierende Liveaufnahme unter dem Dirigat von Rudolf Lutz einen Bogen zwischen zwei musikalischen Giganten und erkundet zugleich das romantische Potenzial Bachs.




