Auch bei dieser Schiller-Bearbeitung hat Verdi das Personen-Tableau tüchtig zusammengestrichen. Gerade mal fünf Personen sind in Giovanna d’Arco von den ursprünglich 27 in Die Jungfrau von Orleans übrig geblieben. Paolo Carignani hat die Oper 2013 bei den Salzburger Festspielen aufgeführt, mit einem agilen, schlank aufspielenden, rhythmisch verlässlich geeichten Münchner Rundfunkorchester. Das Ohrenmerk bei den Solisten gilt in erster Linie den beiden in ihrem Timbre Abgedunkelten: Anna Netrebko, deren Stimme an Fülle gewonnen hat, und Plácido Domingo, der ins Bariton-Fach abgerutscht ist. Beiden gelingt eine überzeugende, stellenweise packende Darstellung. Zwei Bühnen-Alphatiere, die sich bar jeder Effekte diese Partien angewandelt haben, ausdrucksdicht und glaubwürdig. Francesco Meli bleibt als Carlo VII. in ihrem Schatten. Etwas mau, weil zu undifferenziert der Philharmonia Chor Wien.
CD-Rezension Anna Netrebko
Schiller-Reduktion
Kann nicht ganz überzeugen: Verdis Schiller-Adaption Giovanna d`Arco aus Salzburg mit Anna Netrebko und Plácido Domingo
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Sie gilt als eine der größten Opernsängerinnen unserer Zeit. Die russische Sopranistin Anna Netrebko wurde 1971 als Tochter einer Ingenieurin und eines Geologen in der damaligen Sowjetunion geboren. Sie studierte am Rimski-Korsakow-Konservatorium in Sankt Petersburg Gesang, gewann kurz nach ihrem Abschluss den…
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