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Rezension Andrè Schuen – Werke von Mozart

Ohne Übertreibungen

Tadellos in Wort und Ton, dramaturgisch ausgefeilt und frisch durchschreitet Bariton Andrè Schuen Rezitative, Lieder und Arien von Mozart.

vonChristoph Vratz,

Es ist eine Reise mit und eine Reise zu Mozart, die der Bariton Andrè Schuen auf seinem neuen Album konzipiert hat: keine Perlenkette von Arien, sondern eine Aufnahme, die einer überlegten Dramaturgie folgt. Auftakt mit Figaro: „Non più andra“. Mit warmer, zugleich kerniger Stimme gelingt Schuen eine tadellose Einheit von Wort und Ton. Die Rezitative sind nicht nettes Geplänkel, sondern Träger dramatischer Botschaften, woran auch das instrumentale Geleit des Mozarteum-Orchesters unter Roberto Gonzáles-Monjas entscheidenden Anteil hat. Der „Zauberflöten“-Vogelfänger wirkt weniger fesch, sondern eher sanft und fast verträumt; Don Giovanni gibt sich als der Draufgänger, der er ist. Doch Schuen bleibt innerhalb seines selbst auferlegten Ausdrucks-Spektrums: Übertreibungen sucht man vergebens. Lieder wie „Das Traumbild“ oder „Komm, liebe Zither“ sind mehr als schmückendes Beiwerk.

Andrè Schuen
Andrè Schuen

Mozart: Le nozze di Figaro (Auszüge), Abendempfindung, Mentre ti lascio, Die ihr des unermesslichen Weltalls Schöpfer ehrt, Die Zauberflöte (Auszüge), Don Giovanni (Auszüge) u. a.

Andrè Schuen (Bariton), Nikola Hillebrand (Sopran), Avi Avital (Mandoline), Daniel Heide (Klavier), Mozarteumorchester Salzburg, Roberto Gonzáles-Monjas (Leitung)
Deutsche Grammophon

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