Schumann hätte sicher nichts dagegen gehabt: sein Klavierkonzert, angelegt als große Fantasie, auch innerhalb der drei Sätze mit unverhofften, mal schroffen, mal betont geschmeidigen Übergängen. So durchdringen das Freiburger Barockorchester unter Pablos Heras-Casado und Solist Alexander Melnikov dieses so oft gespielte Werk – und zünden dabei einige neue Lichter auf vermeintlich bekanntem Terrain. Auch weil Melnikov auf einem Erard-Flügel spielt, der zu diesem Konzert wunderbar passt: füllig und groß im Klang, aber auch im Diskant wunderbar intim schillernd. Der Reiz dieser packenden Aufnahme wird gesteigert, da Melnikov für das F-Dur-Trio op. 80 mit Isabelle Faust und Jean-Guihen Queyras einen etwas heller klingenden, zugleich etwas trockener wirkenden Streicher-Flügel von 1847 vorzieht. Man darf voller Neugierde den dritten und letzten Teil dieses ungewöhnlichen Schumann-Projekts erwarten.

CD-Rezension Alexander Melnikov
Geschmeidig auf zwei Flügeln
Schumann in neuem Licht: Alexander Melnikov und das Freiburger Barockorchester unter Pablo Heras-Casado
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Wie kaum ein anderer Pianist seiner Generation vereint Alexander Melnikov die Passion für das romantisch-moderne Repertoire und das Interesse an historischer Aufführungspraxis. 1973 in Moskau geboren, studierte er bei Lew Naumow am Tschaikowsky-Konservatorium, bevor er als Jugendlicher Swjatoslaw Richter begegnete, der ihn…
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