Als menschliches Grundbedürfnis beschäftigt die Liebe seit jeher auch die Dichter: Kunstvoll brachten Minnesänger ab dem 12. Jahrhundert der begehrten Maid ihre Ständchen dar. Aus dieser strengen Form der Lyrik entwickelte sich der Meistergesang der Zunfthandwerker. Regelmäßig maßen sie ihr Können in Wettbewerben – spätmittelalterlicher Poetry Slam sozusagen, den Richard Wagner in seinen „Meistersingern von Nürnberg“ aufgreift und als Projektionsfläche für innergesellschaftliche Konflikte nutzt.
Knapp dreißig Jahre nach der letzten Premiere in Frankfurt inszeniert Johannes Erath Wagners einzige komische Oper neu. Am Pult steht GMD Sebastian Weigle.