Eine Oper berührt dann am stärksten, wenn sie Nähe und Gegenwartsbezug herstellt. Giuseppe Verdis „La forza del destino“ kreist um das alles beherrschende Thema des Kriegs – opernhaft verdichtet zu einer von Schuld und Zufall gezeichneten Liebestragödie.
Im Zentrum steht die Adlige Leonora di Vargas, die mit dem Halbblut Don Alvaro fliehen will. Doch als ihr Vater sie ertappt, löst sich versehentlich ein Schuss aus Alvaros Pistole – der Marchese fällt tot zu Boden. Von Schuld und Verzweiflung gezeichnet, trennen sich die Liebenden: Leonora sucht Zuflucht in einem Kloster, Alvaro schließt sich als Soldat dem Krieg an. Jahre später begegnet er Leonoras Bruder Don Carlo, der ihn zunächst nicht erkennt und ihm als Waffenbruder vertraut – bis die Wahrheit ans Licht kommt. Es folgt ein Duell, eine tödliche Verwechslung und ein verzweifeltes Wiedersehen der Geschwister, das im letzten Augenblick in Blut und Vergebung endet.
Die argentinische Regisseurin Valentina Carrasco verleiht in ihrer Zürcher Neuinszenierung von „La forza del destino“ dem Stück nun Aktualität, indem sie die aktuelle mediale Berichterstattung weltweiter Konflikte mit bekannten Schweizer Schauplätzen verbindet. In den Hauptrollen sind Anna Netrebko als Leonora und George Petean als Don Carlo zu erleben.