Zwei Kurzopern verzaubern die letzten Winterabende am Musiktheater im Revier. Die Regisseurinnen Tanyel Bakir und Kristina Franz teilen sich einen Bühnenraum, den sie jeweils in einen wundersamen Ort für eine Oper verwandeln. Wie man dem Tod mit Musik von der Schippe springt, erzählt das Märchen „Des Kaisers Nachtigall“ von Hans Christian Andersen, das Igor Strawinsky in drei kurzen Akten als „Le Rossignol“ vertonte. Die Inszenierung in Gelsenkirchen knüpft an die Uraufführung des Werkes an, bei der auch Tanz und Pantomime eingebunden waren. Mit von der Partie ist die renommierte Puppentheater-Sparte des Hauses.
Tschaikowskys Oper „Iolanta“ erzählt die Geschichte einer Prinzessin, die blind ist und weder um ihren Stand noch um ihre Sinneseinschränkung weiß. Erst die Begegnung mit einem Verehrer bringt ihr Leben in neue Bahnen, hin zum Licht und zum schwelgerisch auskomponierten Happy End im royalen Milieu. Die Oper, die 1892 zusammen mit dem berühmten Ballett „Der Nussknacker“ aufgeführt wurde, gehört heute zu den Raritäten im Repertoire. (SB)