Mit „Voice Killer“ bringt das Theater an der Wien ein außergewöhnliches Auftragswerk auf die Bühne: eine Oper nach einem realen Mordfall, komponiert vom tschechischen Komponisten und Klangforscher Miroslav Srnka. Gemeinsam mit Librettist Tom Holloway entwirft er eine beklemmende Reise in das Innere eines Mannes, der von der Stimme seiner Mutter besessen ist – und deshalb zum Mörder wird.
Der Fall basiert auf wahren Begebenheiten während des Zweiten Weltkriegs in Australien. Drei Frauen mussten sterben, weil der Täter in ihnen ein Echo kindlicher Geborgenheit suchte. Doch Srnka geht es nicht um reißerische Kriminalgeschichte, sondern um eine poetisch zersplitterte Innenwelt. Zeit und Raum lösen sich auf, die Stimmen der Opfer durchdringen die Psyche des Täters. Musik wird zum Erinnerungsraum, zur Störung, zum Verstärker psychischer Verwirrung. (AS)
