Großdimensioniert mutet Richard Strauss’ Antrittsgeschenk an die Wiener Staatsoper an: Seine „Frau ohne Schatten“ sieht gleich fünf Hauptpartien vor, dazu verlangt die nach eigener Aussage „außerordentlich schwierige Partitur“ ein spätromantisches Orchester, verstärkt mit fünf chinesischen Gongs, einer Wind- und einer Donnermaschine.
Im Mittelpunkt von Hugo von Hofmannsthals märchenhaftem Libretto stehen zwei Paare, die sich zum Zwecke der Läuterung verschiedener moralischer Prüfungen unterziehen müssen. Nicht zuletzt die stark ausgeprägte Symbolik des Sujets hat seit der Uraufführung 1919 Regisseure zu mannigfachen psychologischen Deutungen ermuntert. In Nürnberg inszeniert Staatsintendant Jens-Daniel Herzog.