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Merkies: Romeo und Zeliha

Normalerweile produziert die niederländische Autorin Maartje Duin Podcasts nach eigenen Hörspielideen – nun wagt sie ein packendes Drama für die Musiktheaterbühne. William Shakespeares Romeo und Julia ist für Maartje Duins Story ein stützendes Korsett – und doch ist diese Geschichte ganz der Gegenwart abgeschaut und abgelauscht. 

Es beginnt mit zwei Metzgereien, die in einer Straße liegen – das kann nur Streit um die Kundschaft der Fleischkonsumenten geben. Die Kinder werden schnell mit hineingezogen. Romeo, Sohn des deutschen Metzgers, soll das köstliche Lammrezept des türkischen Konkurrenten stehlen. Doch dessen Tochter Zeliha erwischt Romeo auf frischer Tat und – verliebt sich in ihn. Den verfeindeten Vätern gefällt dieser Flirt nicht besonders. Romeo und Zeliha müssen ergründen, ob sie der Kraft der ersten Liebe oder doch der Loyalität zur eigenen Familie nachgeben. Und so nimmt das Schicksal zwischen Würsten und scharf gewetzten Messern seinen Lauf. Heute liebt Romeo nicht Julia, sondern Zeliha. Doch der Konflikt, der dadurch entsteht, ähnelt stark dem des berühmtesten Liebespaares der Welt. Wie in den unzähligen Werken für Oper, Musik- und Tanztheater wirkt der berühmte Shakespeare-Stoff auch hier unverkennbar weiter.

Maartje Duin begründet in seiner Romeo und Julia-Fassung den Hass der beiden Familien auch mit der unüberwindbar scheinende Kluft zwischen zwei Kulturen – der langjährige Dortmunder Choreograf Justo Moret zeigt mitunter, wie sich der Konflikt in kulturell erlernten Bewegungsmustern niederschlägt und vergrößert. Ebenso die Musik: Der Komponist Fons Merkies schreibt sonst Musik für Filme und Musicals. Er kennt als Vater von vier Kindern das musikalische Zusammentreffen der Kulturen auf Schulhöfen und in Jugendclubs seiner niederländischen Heimat. Für Romeo und Zeliha hat Merkies die Musik so kulturell bunt und vielschichtig komponiert wie sich die Geschichte der beiden Jugendlichen entfaltet. Es sind Anklänge an Oper, Musical und Popmusik zu finden, doch genauso arbeitet der Komponist mit traditionellen türkischen Melodien. Die unterschiedlichen Welten der verfeindeten Familien treffen auf diese Weise auch in der Musik aufeinander. (Matthias Nöther)

Interpreten

Satomi Nishi (Leitung)
Justo Moret (Regie)

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