Wenn eine Fee oder ein anderes Märchenwesen mit drei Wünschen auftaucht, sollte man tunlichst der Versuchung widerstehen, darauf einzugehen. Das haben genug Märchen und Mythen (und auch diverse „Drei-Wünsche-Witze“) gelehrt. Monsieur Juste und seine Gattin jedoch erliegen der Verlockung und wünschen sich, na klar, Reichtum, Jugend und Liebe. Dass die Fee, die ihnen das Angebot unterbreitet, „Null“ heißt, hätte ihnen eine Warnung sein sollen, denn es geht natürlich so einiges gehörig schief. Zum Glück spielt sich diese Geschichte aber nur auf der Theaterbühne ab, gleichwohl einer fiktiven: Bohuslav Martinů setzte in seiner zwischen 1928 und 1929 entstandenen Filmoper „Die drei Wünsche“ auf dramaturgische Doppelbödigkeit und erzählt von einer Theaterprobe, die jene Feerie gerade probt. Doch das Stück, das sie da einstudieren, ist in so mancher Hinsicht ein Spiegel ihrer eigenen Realität respektive ihres eigenen Soziallebens. Dazu begeistert Martinu° mit einer äußerst lebhaften und farbenreichen Musik, die Elemente aus Jazz und Tanzmusik aufgreift. Möge die absurde Groteske beginnen! (MT)
Martinů: Die drei Wünsche
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