Man genoss den Reichtum, schaute auf jene herab, die in der gesellschaftlichen Hierarchie unter einem standen, und wähnte sich seines Standes sicher – bis am 9. Mai 1873 an der Wiener Börse eine riesige Spekulationsblase platzte. In dieser Zeit arbeitete Johann Strauss bereits an seiner „Fledermaus“, einem Stück, das dem Großbürgertum der K.-u-.k.-Monarchie den Spiegel vorhält. Die Verwechslungskomödie, in der Paare sich nicht wiedererkennen und das ganze Desaster ihrer vordergründig ausgestellten Bilderbuchehe offenkundig wird, spielt auf einem Maskenball, jenem Ort, dem im 19. Jahrhundert etwas Anrüchiges anhaftete und der sich für eine Gesellschaftskritik im Dreivierteltakt geradezu anbot.
J. Strauss: Die Fledermaus
Auch interessant
-
„Ich bin einfach Sängerin“
Fatma Said spricht im Interview über das romantische Lied, das Eigenleben der Stimme und einen besonderen Besuch in Kairo.
Klassik in Ihrer Stadt
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!