„Donnerstag ist ‚Martha‘“ – der legendäre Satz aus Loriots Sketch verschaffte dem Titel von Friedrich von Flotows romantisch-komischer Oper größere Bekanntheit auch unter den nicht so versierten Operngängern. Und Vicco von Bülow war es weiterhin, der mit seiner 1986 feinsinnig überzeichneten Neu-Inszenierung des Flotow-Werkes – es erlebte am 25. November 1847 seine Uraufführung – dem ansonsten eher wenig gespielten Stück zu neuer Popularität verhalf.
Am Anfang des 18. Jahrhunderts verortet, zeigt „Martha“ das heitere Wechselspiel um Lady Harriet und ihre Vertraute Nancy, die sich als Mägde verkleiden und so in allerlei Verwicklungen geraten. Die immer aktuelle Frage, ob eine Liebe auch über die verschiedenen Klassen hinweg Bestand haben kann, belebt Martha aufs Erfrischendste, da die dahinter steckende Problematik in jeder Zeit wieder neu und verschieden maskiert daherkommt. Und so lautet die Devise nun wieder: Bühne frei für den berühmten Schlusssatz: „Martha, Martha, du entschwandest …“ (Burkhard Schäfer)