Zurück nach Hause fliegen kann er nicht, das Gebäude verlassen darf er nicht. Was im Spielberg-Film „Terminal“ von 2004 als komödiantisches Szenario erzählt wird, war für Mehran Karimi Nasseri finsterste Realität: Insgesamt achtzehn Jahre lang, von 1988 bis 2006, lebte der iranische Flüchtling am Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Ohne Papiere, ohne Heimat, gefangen irgendwo im Nirgendwo. Von der wahren Geschichte Nasseris wiederum hatte sich der englische Komponist Jonathan Dove bereits 1998 inspirieren lassen und im Auftrag der Glyndebourne Opera ein satirisches – und ebenfalls komödiantisches – Musiktheater-Werk geschrieben, dass den hektischen Transitverkehr der Menschenmassen am Flughafen für einen Moment zum Stillstand bringt. Sehnsüchte, Probleme, Ängste und Hoffnungen der Menschen bildet der Komponist in einer genreübergreifenden Partitur ab, die Regisseur Kobie van Rensburg mit multimedialen Mitteln auf der Bühne des Oldenburger Staatstheaters umsetzt. (AS)
Dove: Flight
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