Zahlreiche Mythen und Legenden haben sich im Laufe der Jahrhunderte um die italienische Fürstin Lucrezia Borgia (1480–1519) gesponnen. So soll die uneheliche Tochter des späteren Papstes Alexander VI. unter anderem Giftmischerin und Mörderin gewesen sein, auch eine Affäre mit ihrem eigenen Bruder sagt man ihr nach.
Bis heute ist Borgias Leben Vorlage zahlreicher Filme, Fernsehserien oder Computerspiele. Bereits 1833 ließ sich Victor Hugo von der berühmten Femme fatale, die er als „missgebildete Seele“ beschrieb, zu einem bahnbrechenden Drama inspirieren, das noch im Jahr seiner Erscheinung von Gaetano Donizetti in einen Opernstoff verwandelt wurde. Geboten wird italienischer Belcanto vom Allerfeinsten. Ob Trinklieder oder Koloraturarien, Wahnsinnsszenen, Maskenbälle oder Giftmorde: Hier dürfte jedem Opernliebhaber das Herz höherschlagen. Im Mittelpunkt des Spektakels steht eine beeindruckende Primadonnenrolle, die am Aalto-Theater Essen von Jessica Muirhead gegeben wird. Regie führt Ben Baur, Andrea Sanguineti dirigiert die Essener Philharmoniker.