Sanft und beruhigend stellt man sich gemeinhin ein Wiegenlied vor. Während der ersten Takte von Modest Mussorgskis „Wiegenlied“ hingegen läuft es einem kalt den Rücken runter, so schaurig ist die Stimmung. Denn hier singt nicht etwa eine Mutter, sondern der Tod dem Kind ein letztes Schlaflied. Einem kranken Mädchen bringt der Gevatter in Gestalt eines Ritters ein frühlingshaft-rauschendes Ständchen dar, mit einem betrunkenen Bauern wiederum tanzt er ein letztes Mal in der Ödnis. Schließlich reitet der Sensenmann triumphierend über das Schlachtfeld. So düster die Thematik, so schauerlich-schön sind Mussorgskis selten gespielte „Lieder und Tänze des Todes“, die Bass Dimitry Ivashchenko gemeinsam mit den Bochumer Symphonikern in Dmitri Schostakowitschs Orchestrierung anstimmt.
Dimitry Ivashchenko (Bass), Bochumer Symphoniker, Pablo González (Leitung)
Auch interessant
-
„Kunst braucht Risiko, Reibung – und Spaß“
Omer Meir Wellber über seine Vision in Hamburg, Wege zu Wagner und die Bedeutung des Theaters im Netflix-Zeitalter.
Klassik in Ihrer Stadt
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!