Normalerweise haben Künstlergruppen einen sinnstiftenden oder zumindest markigen Namen. Bei Jossi Wieler, Anna Viebrock und Sergio Morabito ist das anders. Seit bald drei Jahrzehnten arbeitet das Trio nun schon zusammen, doch sollte es im nächsten Jahr eine Jubiläumsfeier geben, müsste sie auf Amtsdeutsch „Dreißig Jahre Wieler/Viebrock/Morabito“ lauten. Doch der Regisseur (Wieler), die Bühnen- und Kostümbildnerin (Viebrock) und der Dramaturg (Morabito) haben eine Namensgebung nicht mehr nötig: Ihre insgesamt 23 Inszenierungen setzten Maßstäbe, viermal schon kürte die Zeitschrift „Opernwelt“ eine ihrer Produktionen zur Aufführung des Jahres. Mit „I Capuleti e i Montecchi“ führen sie ihre langjährige Auseinandersetzung mit Vincenzo Bellinis Opernschaffen fort, die 2002 mit Norma begann und mit „La sonnambula“ (2012) und „I puritani“ (2016) weitergeführt wurde. Ganz generell sind Inszenierungen von „I Capuleti e i Montecchi“ sehr spannend, weil sie zwangsläufig die Lesart einer Lesart des „Romeo und Julia“-Stoffes sind, denn Bellini ist mit Shakespeares Vorlage sehr frei umgegangen. (MT)
Bellini: I Capuleti e i Montecchi
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