„Die Neugier, trotz all ihrer Reize, kostet oft reichlich Reue“, lautet die Moral im schaurigen Märchenklassiker „Blaubart“ aus dem 17. Jahrhundert. Während die weibliche Hauptfigur in Charles Perraults Original aber noch rechtzeitig mit dem Leben davon kommt, muss Judith in Béla Balázs’ 1910 verfassten Drama „Das Schloss des Prinzen Blaubart“ teuer bezahlen: Sie erleidet das gleiche traurige Schicksal wie bereits ihre Vorgängerinnen. Gewidmet hat der ungarische Schriftsteller das Werk seinen Landsmännern Béla Bartók und Zoltán Kodály. Ersterer machte sich auch gleich an die musikalische Umsetzung und schuf mit „Herzog Blaubarts Burg“ seine erste und einzige Oper, die ihm endlich die so lange ersehnte Anerkennung in der Musikszene einbrachte.
In Saarbrücken wird nun Bartóks Musiktheaterstück durch eine Choreografie des zukünftigen Direktors des Hamburg Ballett, Demis Volpi, ergänzt. Komplettiert wird der Abend mit einer Uraufführung von Stijn Celis’ Ballettstück „Hard Boiled“, das auf der gleichnamigen Partitur des Komponisten Arnulf Herrmann basiert. (IÇ)