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CD-Rezension Yannick Nézet-Séguin – Bernstein: Mass

Extremes Ganzes

Emphase und Präzision zeichnen diese Aufnahme von Bernsteins „Mass“ mit Yannick Nézet-Séguin aus, die keine Scheu vor Extremen kennt

vonChristian Lahneck,

Leonard Bernsteins „Mass“ von 1971, dieses brückenschlagende Werk zwischen traditioneller Liturgie und modernem Musiktheater, hat Yannick Nézet-Séguin 2015 mehrfach mit dem Philadelphia Orchestra aufgeführt. Ein kompilierter Mitschnitt liegt nun als Doppel-CD vor. Der Dirigent deutet dieses Werk in all seinen Extremen, wild und beinahe ausufernd im einleitenden Kyrie, burschikos-amerikanisch bei den „Prefatory Prayers“, scharf akzentuiert im „Gloria“, entrückt und nach innen gewendet im „Thank you“. Emphase und Präzision zeichnen diese Aufnahme aus, die keine Scheu vor Extremen kennt. Vergleichbar der Einspielung unter Kristjan Järvi (2008), gelingt es auch Nézet-Séguin, die vielen Kontraste und stilistischen Herausforderungen nahtlos zu einem Ganzen zu verknüpfen, wobei die Chöre und Vokalsolisten (fast) auf gleichem Niveau wie das leidenschaftliche Philadelphia Orchestra agieren.

Bernstein: Mass

American Boychoir, Temple University Concert Choir, Westminster Symphonic Choir, Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung)
Deutsche Grammophon (2 CDs)

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