Startseite » Rezensionen » Leidenschaftlich und subtil

CD-Rezension Schumann Quartett – Landscapes

Leidenschaftlich und subtil

Das Schumann Quartett begeistert auch auf seinem zweiten Album mit Programmzusammenstellung und -interpretation

vonAndreas Falentin,

Bartóks zweites Streichquartett ist wohl eines der hermetischsten und komplexesten Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts. Leidenschaftlich und subtil miteinander musizierend entwickeln die Schumanns eine Modellinterpretation, etablieren besonders in den kurzen, melancholischen Linien des dritten Satzes einen Gestus wütend in sich ruhender Verzweiflung, der an die Romane Joseph Roths oder die späten Gemälde Alexej von Jawlenskys erinnert. In Haydns Sonnenaufgangsquartett spielen die jungen Musiker die beschwingten Rhythmen gegen die untergründige Düsternis aus, Takemitsus „Landscape“ von 1960 begreifen sie aus dem Gegensatz von Kontemplation und Brüchigkeit. Kraftzentrum dieses umwerfenden Albums sind aber Arvo Pärts eigens in Estland aufgenommene „Fratres“. Hier werden Flächen zur Linie, werden Anziehung und Abstoßung sinnlich zu einer sehr ernsthaften Idylle des Miteinander zusammengeführt.

Landscapes
Haydn: Streichquartett B-Dur op. 76/4 „Sonnenaufgang“
Takemitsu: Landscape 1
Bartók: Streichquartett Nr. 2
Pärt: Fratres

Schumann Quartett
Berlin Classics

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Klassik in Ihrer Stadt

Anzeige

Audio der Woche


100 Jahre „Tango Jalousie“: Neues Album am 14.9.


Jacob Gade erlangte 1925 weltweiten Ruhm mit nur einem Tango. Niklas Walentin und Nabil Shehata feiern das Erbe des Komponisten mit einem neuen Album.

Apple Music Button
jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!