Für sein aktuelles Album hat sich Max Emanuel Cencic teilweise erstmals auf CD eingespielte Arien aus der großen Zeit der neapolitanischen Oper vorgenommen, aufgrund ihrer vielfältigen Anforderungen an die Virtuosität sicher eine Art Olymp für Countertenöre. Musikalisch legt Cencic diese Prüfung mit Auszeichnung ab. Mit perfekter Technik, bestmöglicher Registerverblendung – fast ohne krähende Töne in der Höhe – und weichen Farben bleibt er keine Koloratur schuldig. Und natürlich beeindruckt er mit der, gerade für einen Countertenor, außergewöhnlichen Kraft und Dynamik seiner Stimme, die durch künstliches Abdunkeln, etwa in der Pergolesi-Arie L’infelice in questo stato, ein imposantes, fast wildes Gepräge erhält. Im Ausdruck allerdings bleibt der kroatische Countertenor merkwürdig pauschal, grenzt die Affekte kaum voneinander ab, macht die den Arien zugrunde liegenden Gefühle zu selten erlebbar.
 
CD-Rezension Max Emanuel Cencic
Auf dem Weg zum Olymp
Urgewaltig: Max Emanuel Cencic nähert sich der neapolitanischen Oper vor allem mit Stimmkraft
Arien von Porpora, Vinci, Leo, Pergolesi & Scarlatti
Max Emanuel Cencic (Countertenor)
Il Pomo D´Oro
Maxim Emelyanychev (Leitung)
Decca
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1976 in Zagreb geboren, wuchs der Countertenor und Mezzosopranist Max Emanuel Cenčić als Kind eines Dirigenten und einer Opernsängerin auf. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er im frühen Kindesalter von seiner Mutter, mit sechs Jahren trat er erstmals mit der Arie der… Mehr auf dem Künstlerportal 
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Termine
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Premiere Musiktheater Vinci: Alessandro nell’IndieDennis Orellana (Poro), Bruno de Sá (Cleofide), Jake Arditti (Erissena), Maayan Licht (Alessandro), Stefan Sbonnik (Gandarte), Nicholas Tamagna (Timagene), {oh!} Orkiestra, Martyna Pastuszka (Leitung), Max Emanuel Cencic (Regie) 
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