Ein interessanter Versuch: Händels Orgelkonzerte auf dem Flügel. Schließlich sind die Werke ja heute schwer aufzuführen, da sie nicht für die Kirche, sondern für ein kleines, pedalloses und einmanualiges Instrument geschrieben wurden. Klanglich scheint sich Solist Matthias Kirschnereit dabei möglichst weit von der Orgel absetzen zu wollen: Mit intensivem Staccato-Spiel, maximaler Durchsichtigkeit und zahlreichen Verzierungen fühlt man sich immer wieder wie in einer Scarlatti-Sonate. Und merkt gleichzeitig: Da hat sich einer sehr intensiv mit der Partitur auseinandergesetzt, sie durchschaut und wirklich für sich selbst eingerichtet. So entstehen ganz wundervolle Momente wie in den langsamen Sätzen des 4. und 5. Konzerts. Und in den schnellen Sätzen manche, die eine Ahnung erlauben von dem großen Eindruck, den der Solist Händel auf sein Publikum machte.
CD-Rezension Matthias Kirschnereit
Studien zu Händel
Sechs Klavierkonzerte von Händel, gespielt von Matthias Kirschnereit mit der Deutschen Kammerakademie Neuss unter der Leitung von Lavard Skou Larsen
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Matthias Kirschnereit ist ein musikalischer Spätzünder. Im Alter von vierzehn Jahren, wo andere Solisten sich bereits an renommierten Wettbewerben in ihrem Können messen, begann er erst mit dem Unterricht. Geboren wurde Kirschnereit 1962 in Dorsten, ging dann mit seiner Familie nach Namibia,…
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