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Rezension Matthias Kirschnereit – Frei aber einsam

Emphatisch

Matthias Kirschnereit, Lena Neudauer und das Amaryllis Quartett interpretieren Brahms, der voller Leidenschaft und Poesie steckt

vonChristian Lahneck,

Bravo, dieser Brahms steckt voller Leidenschaft und Poesie. Man kann nicht gleich behaupten, dass zwei neue Maßstäbe für die Diskografie beider Werke gesetzt werden, aber sowohl in der dritten Klaviersonate als auch in Brahms’ Klavierquintett gibt es Passagen, die man hier anders als gewohnt hören kann. Anders und neu, aber nicht künstlich anders. Matthias Kirchnereit setzt einige Mini-Pausen, gestaltet Übergänge emphatisch und mit einer Freiheit, die grenzwertig romantisiert wirkt, doch Kirschnereit überschreitet diese Gebiete nie, er bleibt innerhalb des ureigenen Brahms-Terrains und setzt dort auf deutliche, organisch zueinander in Besetzung gesetzte Kontraste: Wucht und Zerbrechlichkeit, Bass-Gewichte und Höhen-Säuseln, Drängen und Zurücknahme. Sein Spiel ist ebenso transparent wie das des Amaryllis Quartetts. Lena Neudauer steuert ebenso gelungen das Scherzo aus der „F. A. E.-Sonate“ bei.

Frei aber einsam
Brahms: Klavierquintett op. 34, Klaviersonate Nr. 3 f-Moll op. 5 & Scherzo aus der „F. A. E.-Sonate“

Matthias Kirschnereit (Klavier), Lena Neudauer (Violine), Amaryllis Quartett
Berlin Classics (2 CDs)

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