Startseite » Rezensionen » Endlich ausgegraben

CD-Rezension Jordi Savall

Endlich ausgegraben

Jordi Savalls erste Monteverdi-Oper – musikalisch ideal, klanglich eine leise Enttäuschung

vonAndreas Falentin,

2002 schnitt die BBC eine Aufführung von L’Orfeo in Barcelona mit, der seit einigen Jahren in nicht sehr attraktiver Inszenierung auf DVD greifbar ist. Jetzt ist, lang erwartet, der für SACD bearbeitete Soundtrack erschienen. Musikalisch ist eine ideale Interpretation zu hören. Jordi Savall entblättert einen Reichtum an Farben und Klängen dieser musikhistorisch ersten Oper, der Staunen macht. Furio Zanasi ist mit seinem fragilen Bariton voller Ausdrucksnuancen ein kaum zu übertreffender  Orpheus. Sara Mingardo (Messagiera), Adriana Fernandez (Proserpina) und die verstorbene Montserrat Figueras (La Musica) ragen aus einem großartigen Ensemble heraus, formen mit organischem Stimmsitz Modellinterpretationen. Deutliche Einschränkungen gibt es nur in der klanglichen Gestalt. Zu verwaschen, zu gedämpft klingen die Ensembles, gerade im Kontrast zu den fantastisch abgebildeten Sologesängen.

Monteverdi: L´Orfeo
Monserrat Figueras, Furio Zanasi, Sara Mingardo, Le Concert des Nations, La Capella Reial de Catalunya, Jordi Savall
AliaVox (2 CDs)

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Klassik in Ihrer Stadt

Anzeige

Audio der Woche

Thomas de Hartmann: La Kobsa

Der Cellist Matt Haimovitz präsentiert La Kobsa, eine Hommage an die Ukraine und den Komponisten Thomas de Hartmann, dessen 1950 entstandenes Solowerk das uralte Instrument Kobsa und den Geist einer Nation im Exil heraufbeschwört.

Apple Music Button

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!