Kann man machen, warum auch nicht? Wenn man eben E-Bass spielt und sich irgendwann den Bach-Virus einfängt. Wenn man so spielen kann: virtuos, immer auf den Punkt und so, dass die Bachschen Achtelketten fast schon anfangen zu swingen, schnipp, schnipp. Immerhin hat ja Bach selbst allem Möglichen Vorschub geleistet: „Inventionen“, das heißt Erfindungen, das beschwört die Freiheit, etwas Neues zu probieren. Und wer – wie Bach – Zweistimmigkeit in eine Partitur schreibt, der wird sie schon akzeptieren. Jacques Bono kann es: die Technik beherrscht er sicher, ohne erkenntliche Mühe, und mit der Violinistin Tien-Hsin Cindy Wu hat er eine Partnerin, die ihren Teil zu seiner Bach-Verpflanzung in den mythischen Großstadtmoloch Los Angeles beiträgt. Interessant. Nur für den Hörer stellt sich die Frage, ob er seinen Bach wirklich in dem akustisch eindimensionalen Klangbild des E-Basses braucht?

CD-Rezension Jacques Bono
Bach in Los Angeles
Zweifellos virtuos, aber braucht der Hörer Bach wirklich in dem akustisch eindimensionalen Klangbild des E-Basses
-
„Man steht ständig auf Messers Schneide“
Pianist Leif Ove Andsnes über sein neues Album, die Wiederbegegnung mit der Musik von Franz Liszt und Auftritte in den USA.
Klassik in Ihrer Stadt
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!