Der französische Komponist Louis Durey, geboren 1888 in Paris, gestorben 1979 in Saint Tropez, bildete mit seinen Kollegen Francis Poulenc, Darius Milhaud, Arthur Honegger, Germaine Tailleferre und Georges Auric die lose verbundene Gruppe „Les Six“. Obwohl er über 120 Werke vom Klavierstück bis zur Oper hinterlassen hat, ist sein Name heute nahezu unbekannt. In der Zeit der deutschen Besatzung war er in der Résistance aktiv, nach Kriegsende komponierte er wenig, arbeitete vorwiegend als Musikkritiker und gab Werke anderer Komponisten heraus. Der Bariton Holger Falk und der Pianist und Komponist Steffen Schleiermacher haben 56 Lieder Dureys eingespielt. Die Hälfte seines Werks ist dem Gesang gewidmet; neben den Klavierliedern hat er auch etliche Chorwerke geschrieben. Die Lieder sind zarte, duftige Miniaturen, voller französischem Esprit und Eleganz. Die Fülle der ausgewählten Texte erstaunt: Neben französischen Dichtern wie Jean Cocteau, Stéphane Mallarmé oder Paul Verlaine finden sich auch Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke sowie Ho Chi Min oder Nazim Hikmet. Die schön timbrierte Singstimme hat vorwiegend einen sprechenden, fast rezitativischen Charakter, die Farbigkeit liefert das Klavier.

Mélodies
Durey: Le Bestiaire op. 17a, Six Madrigaux de Mallarmé op. 22a, Vergers op. 42, Épigrammes de Theocrite op .13, Hommage à Erik Satie u. a.
Holger Falk (Bariton), Steffen Schleiermacher (Klavier)
MDG