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Rezension Friedemann Eichhorn – Say: Zweites Violinkonzert

Leicht verständlich

Der türkische Komponist Fazıl Say füllt mit seinem zweiten Violinkonzert, brillant gespielt von Friedemann Eichhorn, Leerstellen in der Neuen Musik.

vonFrank Armbruster,

Ist das nun klassische Musik? Oder ist es doch eher im Klassikmäntelchen daherkommende Folklore, die der türkische Pianist und Komponist Fazıl Say da schreibt? Fakt ist, dass die oft unzugängliche zeitgenössische E-Musik Leerstellen hinterlässt – und Say füllt diese geschickt. Dabei nimmt er sich Rezeptionsmuster der Volksmusik zum Vorbild, was seinen Stücken eine überaus leichte Verständlichkeit verleiht. Häufig sind es, wie in seinem Streichquartett op. 29 „Divorce“, eingängige rhythmische Muster, die sich repetierend durch einen Satz ziehen. Grundsätzlich gehen seine melodischen Floskeln schnell ins Ohr und lassen wenig Zweifel aufkommen, was sie ausdrücken sollen. Das mag auf manche klassisch geschulten Hörer oberflächlich wirken, andere schätzen wohl gerade diesen direkten Zugang. Wer’s mag, dürfte mit dieser CD glücklich werden – alle Beteiligten, vor allem der Geiger Friedemann Eichhorn, agieren mit Leidenschaft und technischer Brillanz.

Friedemann Eichhorn
Friedemann Eichhorn

Say: Violinkonzert Nr. 2 „Spring Mornings in the Days of Quarantine“, Leopards op. 193, Sonate für Violine solo op. 92c & Streichquartett op. 29 „Divorce“

Friedemann Eichhorn (Violine), Gropius Quartett, Konzerthausorchester Berlin, Christoph Eschenbach (Leitung)
Naxos

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