Startseite » Rezensionen » Exotisch

CD-Rezension François-Xavier Roth – Ravel: Daphnis et Chloé

Exotisch

Schlüsselwerk der Moderne: Mit seinem sehr konsequenten und dynamischen Dirigat führt François-Xavier Roth durch Ravels „Daphnis et Chloé“

vonAndreas Falentin,

François-Xavier Roth präsentiert Ravels mit Abstand am größten instrumentierte Orchesterkomposition dezidiert als Schlüsselwerk der Moderne. Mit seinem sehr konsequenten und dynamischen Dirigat lässt Roth den lyrischen, melancholischen Momenten der Partitur durchaus ihren Raum, betont aber vor allem ihren experimentellen Klangcharakter, ihre Kleinteiligkeit, ihre vielen exotischen Farbsplitter, ihre fast überbordend dominant stampfenden Rhythmen. Diese Lesart wird gestützt vom elastischen, ohne jedweden Überwältigungsgestus daherkommenden Klang der durchgängig virtuos gespielten historischen Blasinstrumente. Sie beeindruckt besonders, wo schlank, fast solistisch musizierte Passagen in breite, melodisch kaum bewegte Klangflächen kippen, die, oft gerahmt vom brillant vokalisierenden Ensemble Aedes, auf heutige Filmmusik vorausweisen sowie auf Phänomene wie Philip Glass oder Ludovico Einaudi.

Ravel: Daphnis et Chloé

Ensemble Vocal Aedes, Les Siècles, François-Xavier Roth (Leitung)
harmonia mundi

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Klassik in Ihrer Stadt

Anzeige

Audio der Woche

Bach trifft Brahms – J. S. Bach-Stiftung auf historischen Instrumenten der Brahms-Zeit

Mit der reizvollen Kombination aus Bachs Kantate BWV 27 und Brahms’ Ein deutsches Requiem spannt diese elektrisierende Liveaufnahme unter dem Dirigat von Rudolf Lutz einen Bogen zwischen zwei musikalischen Giganten und erkundet zugleich das romantische Potenzial Bachs.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!