Es war der diesjährige Abschluss seiner Arbeit an dem großartigen Bruckner-Zyklus‘ mit dem Lucerne Festival Orchestra – und ist nun zu Claudio Abbados Vermächtnis geworden. Was der Komponist einst als unvollendetes, doch überwältigendes Klangporträt seiner selbst hinterließ, hat der Maestro nun kurz vor seinem Tod im Juni 2014 als Klang gewordenes Denkmal seines außerordentlichen Ranges hinterlassen. Altersweise und bemüht um ein transparentes Klangbild nimmt der italienische Dirigent die berühmte Sinfonie, setzt Tempi und Farben mit Bedacht, und das Orchester formt ein Gewand von großer Kraft und Wärme. Zugleich aber setzt Abbado durch alle Stimmen hindurch auf Intensität, Plastik und individuelle Unterschiede, meidet auch Kantiges und Schroffheiten nicht. All dies indes stets aus der Struktur des Werkes heraus entwickelt – und gerade deshalb so eindringlich, überwältigend und erschütternd.
CD-Rezension Claudio Abbado
Letzte Dinge
Claudio Abbado und das Lucerne Festival Orchestra formen ein Gewand von großer Kraft und Wärme
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Der Italiener Claudio Abbado gilt heute noch immer als einer der einflussreichsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1933 in Mailand als Sohn eines Violinisten und einer Musiklehrerin geboren und begann als Kind mit dem Klavierspiel. Im Alter von sechzehn Jahren nahm…
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