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Rezension Beatrice Rana – Strawinsky & Ravel

Gekonntes Taumeln

Beatrice Rana entgeht der Gefahr des Abgedroschenen und legt die jeweiligen musikalischen Kerne von Strawinsky und Ravel frei.

vonChristian Lahneck,

Beatrice Rana erweist sich mehr und mehr als wandlungsfähige Pianistin, die in unterschiedlichen Epochen und Stilen gleichermaßen spannende Ergebnisse aufspürt. Nun hat sie ein Album mit Ravel und Strawinsky vorgelegt, mit „Miroirs“ und „La Valse“ einerseits sowie Ausschnitten aus „Petruschka“ und „Feuervogel“ andererseits. Das große Verdienst dieser Aufnahme liegt darin, dass Rana der Gefahr des Roh-Banalen, Abgedroschenen komplett entgeht und die jeweiligen musikalischen Kerne freilegt. Ihr Anschlag ist äußerst variabel und vereinigt Feinsinn und Kraft, Leichtigkeit und Gewichtiges. Auch ihre rhythmische Prägnanz ist über jeden Zweifel erhaben. Ihr „Petruschka“ klingt nicht so überwältigend kühn wie Trifonovs Konzertdarbietungen, dafür kalkulierter. In „La Valse“ taumelt sie gekonnt dreiviertelselig am Abgrund, virtuos, aber nie Yuja Wang-ähnlich vordergründig und mit Effekten, die nur auffallen sollen.

Beatrice Rana
Beatrice Rana © Simon Fowler

Strawinsky: Petruschka & Der Feuervogel
Ravel: Miroirs & La Valse

Beatrice Rana (Klavier)
Warner Classics

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