Am Anfang ihrer Karriere, da feierte die Boulevard-Presse Antje Weithaas als „die neue Anne-Sophie Mutter“. Das sollte ein Kompliment sein, doch den Vergleich hat die Geigerin nie nötig gehabt: Mag ihre Karriere auch längst nicht so medienwirksam verlaufen sein, so hat sich die gebürtige Cottbusserin doch schon früh ihr ganz eigenes Profil erstrichen. Ungemein beseelt, voll lyrischer Empfindsamkeit, doch ohne Verzärtelung, erfüllt von Emotionen, aber ohne Pathos. Ein Klangideal, das nun auch ihre erste (!) Studio-Orchester-CD prägt mit einem sehr differenzierten Beethoven-Konzert, das nicht zuletzt durch den unprätentiös pulsierenden Dialog zwischen ihr und dem ungemein vitalen Stavanger Symfoniorkester unter Steven Sloane zu bestechen mag. Und das noch immer traumschöne Berg-Werk mit einer Zerbrechlichkeit erfüllt, ohne dass der Hörer auch nur eine Phrase lang den Eindruck überbordender Gefühle hätte.

CD-Rezension Antje Weithaas
Ein ganz eigenes Klangideal
Die Violinkonzerte Beethovens und Bergs auf einem Album? Klingt gewagt, doch die Kombination geht auch bei Antje Weithaas und dem Stavanger Symfoniorkester auf
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Die deutsche Geigerin Antje Weithaas, 1966 im brandenburgischen Guben geboren, entdeckte bereits im Alter von vier Jahren die Violine für sich. Ihr Studium absolvierte sie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, wo sie seit 2004 als Professorin unterrichtet. Internationale…
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