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Porträt Goyo Montero

Erfolgsverwöhnt

Der spanische Choreograf Goyo Montero präsentiert sich mit einem Traumspiel als neuer Direktor des Staatsballetts Hannover.

vonSören Ingwersen,

Oft kommt es anders, als man denkt. 2022 waren alle Seiten beglückt, dass Goyo Monteros Vertrag als Ballettdirektor des Nürnberger Staatstheaters bis 2028 verlängert wurde. Zwei Jahre später verkündete der umtriebige Choreograf, er werde das Haus nach 17 Jahren vorzeitig verlassen und zur Spielzeit 2025/2026 nach Hannover wechseln. Der Grund? Nur woanders könne er sich weiterentwickeln, sich bewegen – was als Chef eine Ballettkompanie je schließlich seine Aufgabe sei. Lorbeeren, auf denen Montero sich hätte ausruhen können, gab es indes reichlich:  Unter seiner Ägide avancierte die Frankenmetropole zu einer international beachteten Tanzmetropole. 25 Uraufführungen hat der Spanier in seiner Amtszeit realisiert. 2018 wird seine Kompanie mit dem Deutschen Tanzpreis ausgezeichnet, während die Auslastungszahlen der Tanzsparte alle Jahre wieder Grund zum Jubel liefern.

Goyo Montero bringt einen Liebesbrief an den Tanz auf die Bühne

Nun also Hannover, wo Montero den kommissarischen Leiter Christian Blossfeld ablöst, der im Februar 2023 eingesetzt wurde, nachdem Ballettdirektor Marco Goecke eine wiederholt kritisch berichtende Journalistin mit Hundekot beschmiert hatte. Ähnliche Übergriffigkeiten stehen bei Goyo Montero nicht zu erwarten, der als warmherzig gilt und 2024 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet wurde. Zur Eröffnung seiner ersten Spielzeit als Direktor des Staatsballetts Hannover bringt er sein 2022 in Nürnberg uraufgeführtes Tanzstück „Goldberg“ mit – einstudiert mit seiner neu formierten Kompanie. Zu Bachs „Goldberg-Variationen“ und den elektronischen Klangwelten des Kanadiers Owen Belton choreografiert Montero ein Spiel zwischen Träumen und Albträumen, das er als seinen „persönlichen Liebesbrief an den Tanz“ bezeichnet. Und der wurde zweifelsohne positiv beantwortet.

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