Rezensionen

Auch nach zwanzig Jahren hat das vorliegende Recital von Geigerin Viktoria Mullova und ihrer Klavierpartnerin Katia Labèque nicht an Strahlkraft verloren.

Tenor Reinoud Van Mechelen und das von ihm gegründete Ensemble A Nocte Temporis gestalten Mozarts Konzertarien mit transparenten Farben.

Scharf, mutig und wohl überlegt präsentieren Cembalist Francesco Corti und Il Pomo d’Oro Werke aus der Zeit des empfindsamen Stils.

Das Münchener Kammerorchester unter Enrico Onofri lassen das Opernhafte in Mozarts Serenaden aufblitzen, Isabelle Faust ist als Stargast dabei.

Martin Haselböck improvisiert zu Anton Bruckners Motetten, die der Chorus sine nomine mit präziser Artikulation singt.

Die wenig Belcanto-erfahrene Dresdner Philharmonie und Riccardo Frizza zeichnen ein unausgewogenes Klangbild von Bellinis letzter Oper.

Prägnante Linien, treffsichere Akzente und souverän im Ausdruck: Das Marmen Quartet brilliert mit György Ligetis Streichquartetten.

Komponist Nuno Côrte-Real belegt eindrucksvoll, dass das Beharren auf Tonalität und der Bezug auf Vorbilder nicht retrospektiv klingen muss.

Abwechslungsreich und mit dem richtigen Maß an Feinheit und Sinnlichkeit durchdringt Seong-Jin Cho sämtliche Klavierwerke von Maurice Ravel.

Felix Krieger, die Berliner Operngruppe und zwei ideale Solisten bewegen sich grazil durch Wolf-Ferraris Kurz-Oper „Il segreto di Susanna“.

Ganz in der französischen Tradition steht Yves Castagnets „Magnificat“, das der Komponist und Organist mit der Maître von Notre-Dame de Paris erstmals einspielt.

Das E-MEX Ensemble widmet sich fachkundig der bisweilen schonungslosen Musik des Berliner Komponisten Eres Holz.

Rufus Wainwrights „Dream Requiem“ liegt in einer traumhaften Live-Aufnahme mit Oscar-Preisträgerin Meryl Streep und unter der Leitung von Mikko Franck vor.

Wie viele Farben und Klangfiguren mit Schlagzeug möglich sind, zeigt das Trio Xenakis eindrucksvoll auf seinem neuen Album „Alliages“.

Vielseitig und kurzweilig begeben sich die Capella de la Torre und Katharina Bäuml auf Spurensuche zu den Abendmusiken Dieterich Buxtehudes.

Jean-Christophe Groffe und sein Ensemble Thélème lassen mit viel Feingefühl Lieder von John Dowland auf solche von John Cage treffen.

Adèle Hugos Lieder nach Texten ihres Vaters werden unter der Leitung von Jean-François Verdier zu sensibel durchdrungenen Minidramen.

Die Balance zwischen Feingeist und forschen Akzenten gelingt Aimi Kobayashi, doch auf ganzer Linie vermag ihr Schubert-Spiel nicht zu überzeugen.